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      Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner

      *25. Januar 1951, Görlitz 
      † 19. Januar 2022, Dresden
      Libero

      Stationen als Spieler:

      1968–1986    Dynamo Dresden

      Verein:
      392 Spiele, 65 Tore (DDR-Oberliga)

      Erfolge:
      DDR-Meister: 1971, 1973, 1976, 1977, 1978
      DDR-Pokalsieger: 1971, 1973, 1982, 1984, 1985
       

      Nationalmannschaft:
      100 Spiele (9 Tore)

      Olympia-Goldmedaillen-Gewinner: 1976
       

      Das scheinbar größte Lob mag er nicht so sehr. Als „Beckenbauer des Ostens“ wird „Dixie“ Dörner häufig bezeichnet. Seine Ablehnung basiert weniger darauf, dass diesen anerkennenden Worten für eine Ikone des DDR-Fußballs eine  „Wessi“- Perspektive innewohnt, sondern weil er selbstbewusst von sich behaupten kann: „Ich habe meinen eigenen Stil kreiert.“ Der hatte was mit Eleganz, technischer Raffinesse und Übersicht zu tun. Aus der Luft gegriffen ist der Beckenbauer-Vergleich somit keinesfalls. Weitere Parallelen legen ihn nahe. Beide haben annährend die gleiche Anzahl an Länderspieleinsätzen. Dörner spielte 100 Mal für die Auswahl der DDR-Nationalmannschaft und interpretierte dabei auf seine Art lange Zeit die Position des Liberos, die sein westdeutsches Pendant, der 103-fache Nationalspieler Beckenbauer zunächst nur für sich erfunden hatte. 

      „Aber auch Dixie war seiner Zeit voraus“, sagt Matthias Sammer, der Dörner zu den Idolen seiner Kindheit zählt. „Man würde ihn heute als ‚Guardiola-Spieler‘ charakterisieren.“ Der spanische Star-Trainer schätzt Fußballer, die ein Spiel lesen können, die vorausschauend agieren und Aktionen des Gegners und der eigenen Mannschaft vorausahnen. Dörner brachte all diese Qualitäten zu einer Zeit ein, als sich der Fußball noch sehr über den Vergleich Mann-gegen-Mann definierte. Dass er sich nicht permanent in endlosen Zweikampf-Duellen aufrieb, erklärt wohl seine unglaubliche Konstanz. Dörner war so gut wie nie verletzt und konnte deshalb zwischen seinem 18. und 36. Lebensjahr rund 90 Prozent der für ihn maximal möglichen Anzahl an Spielen in der DDR-Oberliga absolvieren. Eine ähnliche Quote gilt für seine Einsätze auf internationaler Ebene. 
      Nur einmal war er entscheidend außer Gefecht gesetzt. Auf Grund einer Gelbsuchterkrankung verpasste er ausgerechnet die Fußball-Weltmeisterschaft 1974 in Deutschland und damit die historische Begegnung  Bundesrepublik gegen die DDR sowie das direkte Duell mit Franz Beckenbauer, dem  - wenn man so will – „Dörner des Westens". Sein größter sportlicher Erfolg sollte sich aber noch einstellen. Zwei Jahre später gewann Dörner mit der DDR bei den Olympischen Spielen 1976 in Montreal die Goldmedaille. 

      Ob nun „Beckenbauer des Ostens“ oder „Guardiola-Spieler“ – eines trifft auf Hans-Jürgen Dörner in jedem Fall zu: Er ist eine Dynamo-Dresden-Legende. Für keinen anderen Verein war der dreimalige DDR-Fußballer des Jahres im Seniorenbereich aktiv, insgesamt kam er in 392 Oberliga-Spielen für die Gelb-Schwarzen zum Einsatz und erzielte dabei für einen vornehmlich aus der Defensive heraus agierenden Spieler beachtliche 68 Tore. Wie er im Übrigen zu „Dixie“ wurde, daran kann sich niemand und auch er selbst sich nicht erinnern. Sei’s drum. Die anderen Namenszusätze sind Erklärung genug.

      Die HALL OF FAME des deutschen Fußballs ist auf Initiative des Deutschen Fußballmuseums gegründet worden. Im November 2018 und Januar 2019 haben führende Sportjournalistinnen und Sportjournalisten die Gründungsmannschaften der Männer und Frauen gewählt. Die Jurymitglieder waren aufgerufen, ihre Spieler- und Trainerpersönlichkeiten des deutschen Männer- und Frauenfußballs zu berufen. Genannt werden durften Spielerinnen und Spieler, die für deutsche Auswahlmannschaften spielberechtigt waren und deren Karriereende mindestens fünf Jahre zurückliegt. Die HALL OF FAME würdigt die größten Legenden des deutschen Fußballs erstmals zentral an einem Ort. Sie ist Teil der Dauerausstellung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Am 1. April 2019 eröffnet, ist so eine dauerhafte Pilgerstätte für alle Fußballfans entstanden. Die Jury entscheidet im jährlichen Rhythmus über weitere Neuaufnahmen aus dem Männer- und Frauenfußball.

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