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      Michael Ballack

      26. September 1976, Görlitz
      Mittelfeld

      Stationen als Spieler:

      1995-1997    Chemnitzer FC
      1997-1999    1. FC Kaiserslautern    
      1999-2002    Bayer 04 Leverkusen 
      2002-2006    FC Bayern München 
      2006-2010    FC Chelsea
      2010-2012    Bayer 04 Leverkusen
       

      Verein:
      267 Spiele, 77 Tore (Bundesliga)
      105 Spiele, 17 Tore (Premier League, England)

      Erfolge:
      Deutscher Meister: 1998, 2003, 2005, 2006
      DFB-Pokalsieger: 2003, 2005, 2006
      Englischer Meister: 2010
      Englischer Pokalsieger: 2007, 2009, 2010
       

      Nationalmannschaft:
      98 Spiele, 42 Tore

      Vize-Weltmeister: 2002
      WM-Dritter: 2006
      Vize-Europameister: 2008
       

      Im Spätsommer 1998, wenige Wochen nach dem enttäuschenden Viertelfinalaus der Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Frankreich, schrie die gebeutelte Fußballnation nach einem Neuanfang und blickte dabei hoffnungsvoll nach Kaiserslautern. Der 1. FCK, als Bundesliga-Aufsteiger in der vorherigen Saison sensationell Meister geworden, barg mit Stürmer Marco Reich und Mittelfeldspieler Michael Ballack auch zwei der größten deutschen Talente in seinen Reihen. Eine der letzten Amtshandlungen des alsbald scheidenden Bundestrainers Berti Vogts war ihre Nominierung für eine damals anstehende Länderspielreise nach Malta. Ihr Debüt folgte jedoch erst einige Monate später, dann schon unter Vogts Nachfolger Erich Ribbeck. Für Marco Reich gab es keine weiteren Einsätze, bei Michael Ballack wurden es 98. Nach seinem letzten Länderspiel, ohne dass sich der Abschied zu dem Zeitpunkt abgezeichnet hätte, schien der nationale Fußball-Notstand erneut eingetreten. Die ARD sendete deshalb nach der Tagesschau einen „Brennpunkt“. Ballack hatte sich im englischen FA-Cup-Finale eine schwere Verletzung zugezogen und fiel für die bevorstehende Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika aus. Was sollte bloß werden? Beziehungsweise, was war bis dahin geschehen, dass er seinerzeit als unverzichtbar galt?

      Ballack war groß geworden, nicht nur auf Grund seiner Statur von 1,89 Metern, die er in typisch aufrechter Körperhaltung mit enormer Präsenz über das Spielfeld bewegte. Schnell hatte er sich vom Hoffnungsträger zum Star der Bundesliga entwickelt, was auch auf einer klugen Karriereplanung basierte. Nach seinen Lautern Jahren entschied er sich zunächst für die Station Bayer Leverkusen, wo er seine herausragenden Qualitäten auf nationaler und internationaler Ebene unter Beweis stellte. Als Mittelfeldspieler strahlte er, ausgestattet mit außergewöhnlicher Kopfball- und beidfüßiger Schussstärke, große Torgefahr aus, vermochte dabei aber auch in der Defensive Akzente zu setzen. Er führte Leverkusen in seinem vielleicht besten Jahr 2002 in die finalen Entscheidungen um die Deutsche Meisterschaft, des DFB-Pokals und der Champions League. Nur zu einem Titel reichte es dabei nicht. Das änderte sich mit seinem Wechsel im gleichen Jahr zu Bayern München, mit dem er gleich dreimal den Gewinn des Doubles feiern konnte. Als dreimaliger Fußballer des Jahres, Nationalmannschaftskapitän sowie gereifte und international renommierte Spielerpersönlichkeit wechselte er schließlich nach England zum FC Chelsea, errang dort ebenfalls Meisterschaft und Pokal und scheiterte wieder nur knapp am Gewinn der Champions League. 

      Michael Ballack, der bisher einzige Nationalspieler, der insgesamt fünf Bundestrainer miterlebte, entwickelte sich in einer Zeit des langen Umbruchs, in der er zunächst einer beinahe erdrückenden Erwartungshaltung an sein besonderes Talent standhalten musste, zu der prägenden Figur des deutschen Fußballs überhaupt. Als die letzten Weltmeister von 1990 nach und nach die Bundesliga-Bühne verließen und mit Matthias Sammer, verletzungsbedingt, und Stefan Effenberg zwei weitere Charakterköpfe ihre Karrieren beendeten, ebnete er gemeinsam mit dem dreimaligen Welttorhüter Oliver Kahn der nachfolgenden Generation der 2014er Weltmeister den Erfolgsweg. Im langen Schatten der viele Jahre unangefochtenen Größen konnte sich so manch‘ aufstrebendes Talent zwar nicht immer wohlfühlen, aber in Ruhe und schließlich bis auf Augenhöhe wachsen und gedeihen. 

      Die HALL OF FAME des deutschen Fußballs ist auf Initiative des Deutschen Fußballmuseums gegründet worden. Im November 2018 und Januar 2019 haben führende Sportjournalistinnen und Sportjournalisten die Gründungsmannschaften der Männer und Frauen gewählt. Die Jurymitglieder waren aufgerufen, ihre Spieler- und Trainerpersönlichkeiten des deutschen Männer- und Frauenfußballs zu berufen. Genannt werden durften Spielerinnen und Spieler, die für deutsche Auswahlmannschaften spielberechtigt waren und deren Karriereende mindestens fünf Jahre zurückliegt. Die HALL OF FAME würdigt die größten Legenden des deutschen Fußballs erstmals zentral an einem Ort. Sie ist Teil der Dauerausstellung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Am 1. April 2019 eröffnet, ist so eine dauerhafte Pilgerstätte für alle Fußballfans entstanden. Die Jury entscheidet im jährlichen Rhythmus über weitere Neuaufnahmen aus dem Männer- und Frauenfußball.

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