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      Sepp Herberger

      28. März 1897, Mannheim
      † 28. April 1977, Mannheim
      Trainer

      Stationen als Trainer:
      1928-1929 SV Nowawes 03
      1930-1932 Tennis Borussia Berlin
      1932-1934 Westdeutscher Spiel-Verband
      1938-1942 Deutschland
      1950-1964 Deutschland

      Nationalmannschaft
      162 Spiele

      Weltmeister: 1954

      Der Titelgewinn der Nationalmannschaft bei WM 1954 in der Schweiz ist das einschneidende Ereignis in der deutschen Fußballgeschichte. Er ist der Anstoß nicht nur zu weiteren sportlichen Erfolgen, sondern auch für die Verankerung des Fußballs in der Mitte der Gesellschaft. Der Vater des „Wunder von Bern“ ist Sepp Herberger. Der damalige Bundestrainer war ein akribischer und zielstrebiger Arbeiter sowie ein fürsorglicher wie strenger Fußballlehrer, der bei der Vollbringung des Wunders wenig dem Zufall überlassen hat.

      Sepp Herberger erkannte früh seine Chance, den Fußball für seinen sozialen Aufstieg aus bescheidenen Verhältnissen zu nutzen. Bei den prägenden Spuren, die er als Bundestrainer hinterlassen hat, wird häufig übersehen, dass er auch ein herausragender Fußballer war. Waldhof und der VfR Mannheim zählten in den 1920er-Jahren zu den besten und erfolgreichsten Vereinen in Deutschland und buhlten um die Gunst des treffsicheren Stürmers. Als sich für Herberger die Möglichkeit bot, seine Trainer-Ausbildung zu intensivieren, verließ er das vertraute Mannheim und ging nach Berlin.

      An der dortigen Deutschen Hochschule für Leibesübungen erwies er sich als Musterschüler. Sein Abschlusszeugnis weist ihn als Lehrgangsbesten aus. Der damalige Reichstrainer Otto Nerz war sein großer Mentor und Förderer, was Herberger nicht daran hinderte ab 1936, nach den für die Nationalmannschaft enttäuschend verlaufenden Olympischen Spielen in Berlin, mit ihm in einen Machtkampf einzutreten. Kurz vor der Weltmeisterschaft 1938 in Frankreich übernahm der vorherige Assistent Herberger schließlich die alleinige Verantwortung.

      Während des Zweiten Weltkrieges lud Herberger so oft es ging zu Vorbereitungslehrgängen ein, um auf diese Weise seine Spieler vor Fronteinsätzen zu bewahren. Gleichwohl war Herberger seit 1933 NSDAP-Mitglied. Die im Entnazifizierungsverfahren für ihn zuständige Spruchkammer Weinheim stufte ihn als Mitläufer ein. Herberger musste 500 Mark Sühnegeld bezahlen.

      1950 wurde Herberger wieder offiziell zum Bundestrainer berufen. Mit dem ersten Länderspiel nach dem Krieg gegen die Schweiz (1:0) begann die gezielte Entwicklung eines international konkurrenzfähigen Teams. Mit großer Akribie kümmerte er sich um alle Aspekte, die das Fußballspiel betreffen: Von der konditionellen und strategischen Spielvorbereitung, über die taktische Analyse der gegnerischen Mannschaften und die psychologische Betreuung seiner Auswahlspieler bis hin zu den Detailfragen der sportlichen Ausrüstung. Herbergers Grundkonzept war so entwaffnend schlicht wie seine Weisheiten, die bis heute die Fußballsprachen beleben.

      Uwe Seeler, Ehrenspielerführer der deutschen Nationalmannschaft, ist sich sicher: „Wenn man sich Herbergers Philosophie zu Herzen nimmt, dann spielt man auch heute einen erfolgreichen Fußball.“ Ohne Wunder vollbringen zu müssen.

      Die HALL OF FAME des deutschen Fußballs ist auf Initiative des Deutschen Fußballmuseums gegründet worden. Im November 2018 und Januar 2019 haben führende Sportjournalistinnen und Sportjournalisten die Gründungsmannschaften der Männer und Frauen gewählt. Die Jurymitglieder waren aufgerufen, ihre Spieler- und Trainerpersönlichkeiten des deutschen Männer- und Frauenfußballs zu berufen. Genannt werden durften Spielerinnen und Spieler, die für deutsche Auswahlmannschaften spielberechtigt waren und deren Karriereende mindestens fünf Jahre zurückliegt. Die HALL OF FAME würdigt die größten Legenden des deutschen Fußballs erstmals zentral an einem Ort. Sie ist Teil der Dauerausstellung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Am 1. April 2019 eröffnet, ist so eine dauerhafte Pilgerstätte für alle Fußballfans entstanden. Die Jury entscheidet im jährlichen Rhythmus über weitere Neuaufnahmen aus dem Männer- und Frauenfußball.

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