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      Oliver Kahn

      15. Juni 1969, Karlsruhe
      Torwart

      Stationen als Spieler:

      1987 - 1994     Karlsruher SC
      1994 - 2008     FC Bayern München
       

      Verein:
      557 Spiele (Bundesliga)

      Erfolge:
      Deutscher Meister: 1997, 1999, 2000, 2001, 2003, 2005, 2006, 2008
      DFB-Pokalsieger: 1998, 2000, 2003, 2005, 2006, 2008
      Weltpokalsieger: 2001
      UEFA-Champions-League-Sieger: 2001
      UEFA-Cup-Sieger: 1996
       

      Nationalmannschaft:
      86 Spiele, 0 Tore

      Vize-Weltmeister: 2002
      WM-Dritter: 2006
      Europameister: 1996
       

      Der dreimalige Welttorhüter konnte als Fußball-Profi Beruf und Privates besonders gut trennen. Galt er im Umgang mit Freunden und Bekannten als entspannt, humorvoll und zuvorkommend, war davon auf dem Spielfeld nichts mehr zu sehen. Hier gierte er mit größter Verbissenheit, unbändigem Ehrgeiz und oft grimmiger Miene nach persönlichen Topleistungen und mannschaftlichem Erfolg. Dabei stellte er höchste Ansprüche an sich selbst und an seine Kollegen. Mit seiner herausragenden Konstanz über viele Jahre bekam sein Wort in Verein und Nationalmannschaft zunehmend Gewicht. Selbst wenn er dabei lautstark einforderte, was naturgemäß längst vorhanden war. „Eier, wir brauchen Eier!“ ist ein berühmtes Kahn-Zitat, das bis heute auch von nachfolgenden Spielergenerationen gerne verwendet wird, wenn es gilt, das eigene Team auf den Gegner und einen harten Kampf einzustellen. 

      Sein Motto „Weiter, immer weiter!“ war die Schlüsselparole im Meisterschaftsrennen der Bundesliga-Saison 2000/2001. Damals geriet er mit Bayern München am letzten Spieltag in der Schlussminute der Partie beim Hamburger SV mit 0:1 in Rückstand, was den Titelgewinn des Konkurrenten Schalke 04 bedeutet hätte. Anstatt in verzweifelter Bewegungslosigkeit zu verharren und das bittere Schicksal geschehen zu lassen, holte Kahn den Ball aus dem Netz und trieb seine Mitspieler mit den oben genannten Worten wie eine Herde in Richtung Anstoßpunkt, um schnellstmöglich das Unmögliche noch möglich zu machen. Wenige Augenblicke später fiel der Ausgleich für die Münchener und Kahn konnte mit seinem ebenso ikonenhaften Ausspruch „Da ist das Ding“ den Fans die Meisterschale präsentieren. 

      Es war bereits sein siebter Titel mit dem FC Bayern nach zuvor drei Deutschen Meisterschaften, zwei DFB-Pokalsiegen und dem Gewinn des UEFA-Pokals. Doch dieser Nachmittag im Hamburger Volksparkstadion markierte erst den Startpunkt der unglaublichen Metamorphose des Oliver Kahn vom Torwart zum Titan. Denn im Verlauf der folgenden 15 Monate vollbrachte er zwischen den Pfosten geradezu Übermenschliches. Zunächst bescherte er den Bayern mit drei gehaltenen Elfmetern im Finale der Königsklasse gegen Valencia erstmals nach 25 Jahren wieder den Gewinn der Champions-League-Trophäe (früher Europapokal der Landesmeister). Und 2002 lieferte er dann bei der Weltmeisterschaft in Japan und Südkorea eine selten zuvor gesehene Torwart-Leistung ab, mit der er fast im Alleingang den völlig unerwarteten Einzug der Nationalmannschaft ins WM-Endspiel bewerkstelligte. Dort wurde Kahn allerdings zur tragischen Figur beziehungsweise wieder zum Menschen, indem er durch seinen einzigen Fehler im Turnier die Niederlage gegen Brasilien einleitete. 

      Nach der Eroberung des Stammplatzes bei seinem Heimatverein Karlsruher SC im Jahr 1990 blieb Oliver Kahn über 18 Jahre eine unangefochtene Nummer 1 in der Bundesliga und avancierte dort mit insgesamt 557 Spielen zum Torhüter mit den meisten Einsätzen. Es mögen zwischenzeitlich einige mit mehr Talent gesegnete Schlussmänner vorsichtig an sein Tor geklopft haben. Sie wurden alle abgewiesen. Und das sicher nicht gerade freundlich.

      Die HALL OF FAME des deutschen Fußballs ist auf Initiative des Deutschen Fußballmuseums gegründet worden. Im November 2018 und Januar 2019 haben führende Sportjournalistinnen und Sportjournalisten die Gründungsmannschaften der Männer und Frauen gewählt. Die Jurymitglieder waren aufgerufen, ihre Spieler- und Trainerpersönlichkeiten des deutschen Männer- und Frauenfußballs zu berufen. Genannt werden durften Spielerinnen und Spieler, die für deutsche Auswahlmannschaften spielberechtigt waren und deren Karriereende mindestens fünf Jahre zurückliegt. Die HALL OF FAME würdigt die größten Legenden des deutschen Fußballs erstmals zentral an einem Ort. Sie ist Teil der Dauerausstellung im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund. Am 1. April 2019 eröffnet, ist so eine dauerhafte Pilgerstätte für alle Fußballfans entstanden. Die Jury entscheidet im jährlichen Rhythmus über weitere Neuaufnahmen aus dem Männer- und Frauenfußball.

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