150 | Lothar und die Lichtgestalt

Nach seinem Länderspieldebüt bei der EM 1980 in Italien bleibt Lothar Matthäus zwei Jahrzehnte lang Nationalspieler und erreicht dabei die Rekordanzahl von 150 Einsätzen. Es vergehen jedoch einige Jahre und mehrere Turniere, bis der gebürtige Franke zur Spielerpersönlichkeit reift. Vor allem unter Teamchef Franz Beckenbauer gewinnt er ab Mitte der 1980er-Jahre zunehmend an Renommee.

Als unumstrittener Kapitän geht er in das WM-Turnier 1990 und bestreitet bei der Auftaktbegegnung gegen Jugoslawien im Mailänder San-Siro-Stadion sein wohl bestes Länderspiel. Mit geradliniger Dynamik und unbändigem Vorwärtsdrang treibt er das Spiel an und erzielt zwei entscheidende Tore.

Mit dem ersten geht die deutsche Mannschaft 1:0 in Führung. Sein Schuss mit dem schwächeren linken Fuß ist gekonnt wie ungewöhnlich, genauso wie sein zweiter Treffer, der zum Sinnbild für den von Euphorie getragen Weg wird, den sein Team von nun an in Richtung WM-Titel einschlägt.

Wenige Minuten nach dem 1:2-Anschlusstor der Jugoslawen schnappt sich Matthäus noch in der eigenen Hälfte den Ball, umkurvt über das halbe Spielfeld mehrere Gegenspieler und vollendet mit Vollspann ins linke untere Toreck.

„So wollen wir den Lothar sehen!“ frohlockt Otto Rehhagel, der die Begegnung am Fernseh-Mikofon mit kommentiert.

28 Tage später reckt Matthäus im Stadio Olympico von Rom den WM-Pokal nach oben und freut sich mit den Mitspielern, während sein Mentor Beckenbauer einsam über den Rasen läuft. Die Lichtgestalt des deutschen Fußballs denkt sich wohl, vieles richtig gemacht zu haben – insbesondere mit Matthäus.

Lothar Matthäus über sein wohl bestes Länderspiel bei der WM 1990 in Italien.

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