441 | Heimspiele auswärts

Das Länderspiel gegen die Ukraine am 12. Juni 2023 in Bremen ist die 441. Partie der Nationalelf vor heimischem Publikum.

„Auswärts“ oder „Zuhause“ ist zuweilen erklärungsbedürftig. Eines der besten Heimländerspiele findet 1937 in Breslau statt. Die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien gehört bis zum Kriegsende 1945 zum deutschen Staatsgebiet.

Die Mannschaft des damaligen Reichstrainers Sepp Herberger gewinnt gegen Dänemark nach fulminantem Spiel mit 8:0-Toren. Überragender Akteur ist der Mannheimer Stürmer Otto Siffling, der zwischen der 40. und 65. Minute viermal in Folge trifft.

Die „Breslau-Elf“ wird zum Synonym für die Nationalmannschaft, die danach in neun weiteren Spielen ungeschlagen bleibt, auch wenn sie nicht mehr in der gleichen Formation aufläuft.

Mit dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 endet die Ära der „Breslau-Elf“ noch vor der WM in Frankreich, bei der die Spieler beider Länder in einem Team vereint werden.

Die Expansionspolitik des Nazi-Regimes ab dem Jahr 1938 spiegelt sich bis heute in der Nationalmannschaft-Bilanz, in der drei Partien in Wien als Heimspiele aufgeführt sind.

Die Bildung einer eigenen saarländischen Staatsregierung und die deutsche Teilung als Folgen des Zweiten Weltkriegs führen zu Länderspielen „Wir gegen uns“ im Rahmen der WM-Qualifikation 1954 sowie der Weltmeisterschaft 1974.

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